Schützenfest 2022


Rückblick Schützenfest 2022

Altenbüren, 15. Juni 2022, der Mittwoch vor Fronleichnam, gegen 17:30 Uhr.

Bei Kaiserwetter spielt die Musikkapelle Hirschberg in der Dorfmitte ihr erstes Stück. Nach 2 Jahren und 361 Tagen endlich wieder Schützenfest. Pünktlich um 17:45 Uhr marschieren die zahlreich angetretenen Schützenbrüder den Kreuzberg hinauf zu unserem dreijährigem Schützenkönigspaar Frank und Gudrun Ruppert. In Ihrer launigen und auch ernsthaften Rede erinnert Gudrun, dass das Fest im Jahr 2020 aufgrund einer Inzidenz von 30 abgesagt werden musste, heute liegt der Wert bei 70. Frank gedenkt seinem Schwiegervater Günter Brandt, dem es leider nicht mehr vergönnt war, diesen Ehrentag zu erleben. Nach den Ständchen und einigen Erfrischungen ging es weiter zu unserem Kaiserpaar Uwe und Beate Stappert. Die Hirschberger brachten das lang versprochene Ständchen und auch hier stärkten sich die Schützenbrüder und genossen die Aussicht vom Kreuzberg auf Altenbüren. Nach dem Vogelaufsetzen und der Ehrung der Mitgliedschaftsjubilare hiess es „Weggetreten“ an die Theke. Planmässig startete die Ehrung der Königs- und Königinnenjubilare um 21:30 Uhr. Alle Schützenbrüder traten wieder auf dem Tanzboden an. Die Ehrung fand in zwei Blöcken statt. Zuerst wurden die Jubilare der Jahre 2020 und 2021, Gerda Stappert, Josef Stappert und Luzia Kropff, Heinz und Anneliese Meyer und Manfred Göke Junior mit Sylvia Bange, mit einem Ständchen geehrt. Es folgte die Würdigung der Jubilare des Jahres 2022: Gerhard Müller, Manfred Göke Senior, Robert Müller und Gerhard und Manuela Göddecke. Hervorzuheben ist, dass die Festbesucher den Jubilaren ihren Respekt zollten, der Geräuschpegel bei den Ehrungen war angenehm niedrig. Die Anzahl der Besucher war erfreulich hoch. Sehr viel junge Leute aus der Nachbarschaft bevölkerten die Theke. Die Generation Ü50 war dagegen nicht so stark vertreten. Aufgrund der milden Temperaturen hielten sich viele Gäste draussen auf. Ab 23:00 Uhr ging dann die Party richtig los. Die Tanzfläche war ständig voll. Man merkt, die junge Generation hat wieder die Tanzschule besucht. Die Stimmung war spitze, besonders beim Schützenfesthit des Jahres: „Dankeschön, 40 Jahre die Flippers“.

Die Fronleichnamsprozession ging bei bestem Wetter um die Elmerborg. Bemerkenswert war die Rede von Michael Aufmkolk zur Gefallenenehrung. Ist eine solche Ehrung angesichts des Ukrainekrieges noch sinnvoll? Die klare Antwort Michaels „Jetzt erst recht!“.

Der grosse Festzug war wie immer eine Augenweide. Ein Dank an alle Beteiligten für die Geduld und die Ausdauer in den letzten drei Jahren. Als Belohnung war die Zahl der Zuschauer an den Strassen deutlich höher als in den 2010er Jahren. Allgemeine Meinung des Publikums: So einen Festzug gibt es im weiteren Umfeld nur in Altenbüren. Nach Ankunft in der Schützenhalle und den Ehrungen der Königin und der Jubilare konnten zwei verdiente Vorstandsmitglieder ausgezeichnet werden. Andreas Schulte erhielt den Orden für Verdienste und Stefan Bange den Orden für hervorragende Verdienste. Wie üblich waren am Donnerstag alle Plätze in der Halle besetzt und auch der Bierwagen wurde sehr gut angenommen. Aufgrund der vielen Ständchen fand der Königstanz etwas zu spät um 18:30 Uhr statt; somit verzögerte sich auch der Kindertanz. Hier ist noch etwas Feintuning nötig. Zu später Stunde entpuppten sich die Hirschberger als Rock and Roller. Mit Stücken wie „Hier kommt Alex“ brachten sie die Tanzfläche zum Kochen.

In der gut besuchten Schützenmesse am Freitagmorgen erinnerte sich Pastor Drees an seine erste Predigt in diesem Rahmen. Er hielt sie vor 20 Jahren im Jahr 2002. Als dann zur Kommunion die Orgel den böhmischen Traum intonierte, war der Kater des Vortages verflogen. Nun folgte der spannendste Teil eines jeden Schützenfestes, das Vogelschiessen. Um 10:47 knallte es zum ersten Mal. Unter der Stange hatten sich die Trophäenjäger zahlreich eingefunden. Die Krone holte sich unser Major, Manfred Göke. Das Zepter schoss Patrick Homann ab, den Apfel Bernd Terborg. Dann legte Daniel Gördes zum zwölften Schuss an. Die Kugel schlug ein, der rechte Flügel trennten sich vom Rumpf, blieb aber an den Schmuckschnüren hängen und der Vogel drehte sich komplett. Die Gruppe unter der Stange stob auseinander wie ein Hühnerhaufen. Mit dem 29. Schuss traf Jan Lünsdorf den linken Flügel. Dieser brach ab und riss die anderen Extremitäten des Adlers mit in die Tiefe. Um 11:00 Uhr hing nur noch der Korpus. Dann wurde es zäh. Torben Rüther und Lukas Göke wagten einen Schuss, hinzu kamen Richard Hüpping und Jonas Nieder. Wieder Pause. Dann traten Torben und Lukas wieder an. Um 12:37 Uhr war es dann so weit. Mit der 86. Kugel holte Torben Rüter den Rest des Aars von der Stange. Der Jubel war gross. Als seine Freunde Ihn geschultert hatten, konnte man auf Torben`s T-Shirt den Spruch des Festes lesen: „Mama, mir geht’s gut!“. Zu seiner Königin erwählte Torben seine Freundin Hannah Nöggerath von der Balgert, die zu dem Zeitpunkt noch gar nichts von Ihrem Glück wusste, aber sofort Ihrem Torben zur Seite eilte.

Der Altenbürener Musikverein liess es nicht nehmen, Ihrem Startrompeter die Ehre zu erweisen und trat am Freitagabend zum Festzug mit der kompletten Kapelle an, ebenso eine Abordnung der Fussball Abteilung des TUS. Torben und Hannah nutzen die Satzungsänderung von 2021. Zum ersten Mal bei einem Fest in Altenbüren begleiteten Hofherren die Damen des Hofstaates. Die Reaktionen waren durchwegs positiv. Es war ein Festzug der Extraklasse, der die vielen Zuschauer am Marschweg verdient hatte. Nach dem Königstanz schritt die Altenbürener Musik zur Tat. An dieses „Ständchen“ wird man sich noch in 20 Jahren erinnern. Torbens Kameraden gaben dermassen Gas, dass die Hirschberger teilweise Ihre Pause beendeten, um mitzuspielen. Die Stimmung am Königstisch und in der Halle war überragend. Der König war zufrieden.

Der Service der Firma Valentin und die Qualität der Küche stimmte an allen drei Tagen. Die Zurückhaltung beim Besuch des Festes durch die ältere Generation ist verständlich. Dies wurde durch eine Steigerung bei den jüngeren Jahrgängen wirtschaftlich wieder ausgeglichen. Aber es zählen nicht nur die wirtschaftlichen Aspekte. Es war nach drei Ausnahmejahren ein bemerkenswertes Schützenfest, das zeigt: Das Altenbürener Schützenvolk lässt sich nicht unterkriegen!

Eine weitere Auswirkung des Festes: Die Johannesprozession eine Woche nach Schützenfest musste aufgrund zahlreicher Coronafälle abgesagt werden.



Verfasser: Ludger Scharfenbaum